Wie Sie mit negativen Kollegen umgehen

“Was für ein bescheidener Tag, wäre ich doch nur im Bett geblieben.” – „Ohje, schon wieder Montag.“ „Es ist wieder so heiß.“ „Es ist schon wieder so kalt.“ „Nur noch zwei Tage, dann ist Gott sei dank Wochenende.“ „Das wird eine beschissene Woche, das spüre ich.“ Kennen Sie solche Sätze aus Ihrem Umfeld, oder sagen Sie sie gar selbst immer wieder auf?

Wenn Sie den Tag mit solchen Sätzen beginnen oder immer wieder von Ihrem Umfeld aufnehmen, wird sich Ihre innere Einstellung danach ausrichten. Sie werden alle angeblich negativen Sachen sehen und benennen. Ich kenne Menschen, die jedes noch so kleine negative Erlebnis aufsaugen und immer wieder dosiert an ihre Umwelt abgeben. Das sind die Menschen, denen man morgens „fast“ die Vorfahrt genommen hätte und sie daraufhin alle Autofahrer aus der jeweiligen Stadt als unfähige Verkehrsteilnehmer bezeichnen.

Gut, solche oder ähnliche Sätze hat jeder von uns irgendwann mal gesagt. Das ist per se auch normal, doch es gibt leider Menschen, die jeden Tag mit dieser Einstellung unterwegs sind und aktiv ihr negatives Gedankengut verbreiten. 

Meiner Erfahrung nach, sind sich diese Menschen überhaupt gar nicht bewusst, wie sehr sie ihr Umfeld vergiften, wie sie immer mehr negative Nachrichten aufnehmen und im Extremfall die Welt als verloren ansehen. 

Meiner Beobachtung nach sind diese Menschen meist resilienter als die positiv gestimmten Kollegen, denn anders könnten sie ihre eigene Laune nicht täglich ertragen. 

Ich habe ein zehn Punkte Programm aufgestellt, wie Sie mit solchen Kollegen umgehen:

1. Direkt ansprechen: Klingt einfach, traut sich oft aber keiner. Doch es funktioniert erstaunlich gut. Sprechen Sie den Kollegen doch einfach mal darauf an und fragen Sie ihn, warum er ständig am meckern ist. Viele reagieren darauf zwar zunächst gereizt, werden dann aber still. Im besten Fall reflektiert der Kollege sich und sein Verhalten.

2. Status quo aufzeigen: Wenn auf Ihre Nachfrage doch Argumente kommen, sind diese in der Regel sehr emotional und nicht wirklich überzeugend. Hier können Sie die negative Sichtweise mit einer neutralen oder sogar positiven Benennung des Status quo erschlagen.

3. Vorschläge zur Verbesserung anregen: Einige Kollegen können nur kritisieren, eigene Vorschläge für eine Verbesserung der Situation tragen Sie jedoch selten bei. Mein Tipp: Fragen Sie, ob er zu dem genannten Problem gleich einen möglichen Lösungsansatz kennt.

4. Vorschläge ernst nehmen: Wenn konstruktive Vorschläge kommen, bestärken Sie den Kollegen in dieser Denkweise. Manche Menschen sehen immer nur das Problem und nie die Lösung. Wenn dann etwas nur im Ansatz nach einer lösungsorientierten Denkweise klingt, bestärken Sie ihn dabei.

5. Reflektieren und übertreiben: Leider gibt es Kollegen, die so tief in ihrem Negativstrudel stecken, dass sie keinerlei lösungsorientierte Denkweise erwarten können. So gibt es wenig Chancen, dass diese sich durch leichte Gedankenanstöße ändern werden. Hier muss eine direktere Methode her. Immer wenn der Kollege mit dem negativen Geschwafel um die Ecke kommt, nehmen Sie die Sätze auf, um sie direkt wider zu geben. Ziel ist es, den Inhalt leicht ins Lächerliche zu ziehen wie zum Beispiel: „Echt, heute ist wieder schlechtes Wetter?“ Allerdings sollten Sie diese Technik wohl dosiert einsetzen, das könnte den Kollegen verletzen oder verärgern. Ich selbst antworte auf dieses Wetter-Gemecker: „Echt, wir haben heute wieder Wetter da draußen?“ In der Regel kommt es an und das Gemecker wird weniger.

6. Ignorieren: Ignorieren Sie Ihren nörgelnden Kollegen ganz bewusst. Entweder er bessert sich oder er gibt zumindest Ruhe. Allerdings wird diese Methode von den hartgesottenen nörgelnden Kollegen oft nicht als Signal wahrgenommen.

7. Positive Gruppen bilden: Oft sind es nur einzelne Kollegen, die ihre schlechte Laune verbreiten und damit andere Kollegen anstecken. Vereinbaren Sie aktiv mit Ihren Kollegen nicht mehr über das Wetter, die Politik oder sonstige Dinge zu schimpfen. Das fördert die gute Stimmung und die Gruppe ist und bleibt gut drauf.

8. Das positive bewusst machen: Gerade wenn Sie selbst nicht bester Laune sind, ist die Chance groß von den nörgelnden Kollegen angesteckt zu werden und noch weiter in die Negativität gezogen zu werden. Hier hilft eine positive Betrachtungsweise. Machen Sie sich bewusst, wie schön Ihr Umfeld ist, was alles gut funktioniert, was Sie gut finden. Ihr Fokus muss weg von den negativen Dingen!

9. Kontakt meiden: Manchmal macht es auch einfach Sinn den Kontakt zu negativen Kollegen zu vermeiden. Wenn Sie sich nicht fit genug fühlen, der Negativität mit ausreichend Positivität zu begegnen, dann meiden Sie den Kontakt zum Kollegen nach Möglichkeit. Wenn das nicht funktioniert, reduzieren Sie den Kontakt oder die Gespräche auf ein Minimum.

10. Schaffen Sie eine positive Umgebung: Suchen Sie den Kontakt zu positiven Kollegen, so oft es geht. Laden Sie gegenseitig Ihre Stimmungs-Akkus auf.

Hier finden Sie die komplette Podcast-Folge:

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